Kurz vor der Zeugnisvergabe hat es die Kunstkursler*innen der Oberstufe in das Kunstmuseum Wolfsburg verschlagen.
Thema der Ausstellung ,Blow up!’ ist das Wachsen der Dinge, vor allem in Bezug auf das organische und kulturelle Wachstum. Von Kolonialismuskritik zu dem Zusammenspiel von Wachstum und Vergehen bis hin zu einem Gefährt, welches sich zu dem Wirtschaftswachstum bekennt, war durch diverse Künstler*innen alles mit dabei.
Mit dem Bus in Wolfsburg angekommen, wurden wir in kleine Grüppchen mit jeweils einem/r Museumsführer*in aufgeteilt. Zusammen liefen wir durch die Ausstellung mit vier bis fünf intensiveren Einblicken in verschiedene ausgestellte Werke.
Das pneumatische Ensemble ,Fleurs du Mal’, auf Deutsch ,Blumen des Bösen’, von Otto Piene blieb dabei den meisten ein Augenmerk. Durch einen schwarzen Raum erstreckten sich schwarze aufblasbare Blumen, welche sich kurz zusammen durch das Aufblasen erstrecken, danach jedoch wieder in sich zusammen fallen. Andere Fotografien, Keramikarbeiten, plastische Werke und Videodarstellungen waren zudem auch sehr eindrucksvoll und spannend. Eine plastische Arbeit von dem afroamerikanischen Künstler Rodney McMillian beschäftigt sich mit der US- amerikanischen Kolonialgeschichte und kritisiert implizit das neoklassizistische Architekturelement der Säule, wie sie oft in südstaatlichen Villen von damaligen Kolonialherren aufzufinden ist. Hierbei platziert er eine schwarz-angemalte Büste einer weißen Autoritätsperson auf den Boden anstatt auf einem Sockel. Hinter der Büste erstrecken sich selbstgefertigte Säulen aus gestapelten Farbeimern.
Nach dem Rundgang sollten wir uns ein oder zwei Werke aussuchen, welche uns besonders beeindruckten und mit unserer Definition des Wachstums übereinstimmten. Wir sollten uns Gedanken darüber machen, wie die Künstler*innen durch gestalterische Mittel die generelle Bedeutung ihrer Werke unterstützen. Nach einer kurzen Pause ging es dann im sog. Studio des Museums weiter. Dort bekamen wir die Aufgabe, in kleinen Gruppen selbst je ein Kunstwerk zu kreieren, welches zum Thema der Ausstellung passt und vielleicht sogar an einem Werk der Ausstellung inspiriert ist. Die Resultate waren super vielfältig und jedes Werk wurde kurz erläutert. Es wurde mit Montageelementen aber auch mit zeichnerischen und sogar digitalen Elementen gearbeitet, welche wir teils durch den schulischen Kunstunterricht zuvor erlernen durften.
Der Museumstag neigte sich dann dem Ende zu. Im Shop und Café hatten wir noch Zeit, um ein bisschen herumzustöbern. Hier wurden interessante Fotobände und kleine künstlerische Dekoartikel angeboten, wobei manche Schüler*innen auch fündig geworden sind.
Summa summarum war der Museumstag besonders durch die spannende und aktuelle Austellung sehr lehrreich und perfekt für einen Schulausflug. Die Ausstellung geht noch bis zum 19. März – also falls euch Kunst interessiert, lohnt es sich vorbeizuschauen.
Wir bedanken uns recht herzlich für die Organisation durch das Kunstkollegium des Gymnasium Bad Nenndorfs. 🙂
Von Maja Rolofs (Jg. 13)