Wenn die Äpfel reif werden, beginnt die Erntesaison für die AG „Saftladen“ am Gymnasium Bad Nenndorf: Die Schülerinnen und Schüler der nachhaltigen Schülerfirma um die Lehrkräfte Dr. Nick Büscher und Thorben Klußmeyer haben zunächst die Äpfel umliegender Streuobstwiesen und auf dem Schulgelände geerntet, bevor das beliebte Kernobst zu Apfelsaft verarbeitet werden konnte. Und trotz der Trockenheit trugen die Obstbäume gut, auch wenn mancherorts die Äpfel ziemlich klein gewesen sind.
Die mehr als 20 Schülerinnen und Schüler des „Saftladens“ hatten fleißig einige hundert Kilo Äpfel gepflückt, die dann an zwei aufeinanderfolgenden Tagen zu dem begehrten Apfelsaft verarbeitet werden konnten. „Wir haben annähernd 400 Liter Saft gepresst, das ist eine stattliche Leistung“, betonen Büscher und Klußmeyer. Dabei sind sehr viele Arbeitsschritte erforderlich, bevor der Saft genossen werden kann: Die Äpfel werden zunächst gewaschen und anschließend von schadhaften Stellen befreit und kleingeschnitten. Im Anschluss landen die Äpfel in der Mühle der eigens angeschafften Presse, danach wird die Apfelmaische in Pressetüchern im hydraulischen Verfahren ausgepresst. Der so gewonnene Saft wird zweifach gefiltert und auf 80 Grad erhitzt sowie heiß abgefüllt, sodass der in sogenannten „Bag-in-Boxes“ in Gebinden von drei und fünf Litern mindestens ein Jahr haltbar ist.
Die engagierten Lehrkräfte Büscher und Klußmeyer betonen, dass die AG „Saftladen“ sich umfassend mit der Bedeutung von Streuobstwiesen auseinandersetzt, sind diese doch die Grundbedingung dafür, dass auch weiterhin Äpfel geerntet werden können. So gehört auch die Pflege der schuleigenen Streuobstwiesen zu den Aufgaben der AG. Und auch darüber hinaus lernen die Schülerinnen und Schüler alle Facetten des aus der Kulturlandschaft gewonnenen Produktes kennen: „Neben der Verarbeitung der Äpfel zu Saft gehört auch das Marketing und der Vertrieb zu den Aufgaben.“ Der Apfelsaft wird in der Schule am Tag der offenen Tür verkauft und ist auch beliebt bei der Schülerschaft, den Eltern sowie den Lehrkräften der „Umweltschule in Europa“, zu deren Aktivitäten die AG „Saftladen“ maßgeblich gehört.